Der 'Koffer'

Der 'Koffer' ist ein Casemoddingprojekt, daß ich erdacht, geplant und mit ein wenig Hilfe fertiggestellt habe. Im Endeffekt eignet er sich höchstens als dedicated Game-Server oder Datensauger. Augenblicklich läuft er noch mit Windows 98se (TM) soll aber bald auf Linux umgestellt werden.

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Das Gehäuse

Ein Aluminium-koffer unbekannter Marke. Diente zuvor als Werkzeug- und Bücherbehälter. Unter der äußerlichen Alufolie von ca. 1 mm befindet sich eine 5 mm messende Preßholzshcale. Im Inneren ist er 'ab Werk' mit ebenfalls 5mm Schaumstoff ausgekleidet. Dieses und die Tatsache, daß ein atx-Mainboard genau in eine Hälfte des Koffers paßte, hat mich dazu gebracht, ihn auszuwählen.

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Die Bauteile

- Mainboard: ah-hb6 mit award-bios

- Prozessor: P-II 350 mhz

- Speicher: 2x 64mb

- Grafikkarte: GeForce 256 von asus mit 32mb

- Soundkarte: Creative Soundblaster PCI 128

- Netzweradapter: 100mbit

- 1x Floppydisk 3.5``

- HDD: 8gb von Samsung

- Ricoh DVD-Brenner 4x dvd+r

- 1x rote Kaltlichtkathode

- 1x Coolermaster 80mm Fan

- 235w Netzteil (modifiziert)

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Die Idee

... hatte ich als ich meinen neuen Recher bekommen habe. da dachte ich, die alten Teile wegzuwerfen wäre Verschwendung und so gelangte mein P-II-system (noch mit Voodoo 3 3500 PCI und ohne DVD-Brenner) in ein Mini-atx-Gehäuse und lief als Zweit- und Spielerechner an einem Fernsehgerät. Der Plan ihn irgendwann in den Aluminiumkoffer zu bauen war aber schon geboren, nur die Zeit für die Ausführung fehlte. Schließlich war sie da und die Arbeit begann... schleppend.

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Die Arbeit

Schnell war klar, daß es nicht einfach würde, alle Komponenten unter zu bringen, obwohl Mainboard mit aufgesetzter Grafikkarte einwandfrei hineinpaßten. Platz für Laufwerke und Netzteil waren auch, doch wie sollte das von statten gehen?

Die erste Modifikation am ursprünglichen Plan war, daß eine stabile Plattform für die Erweiterungskarten geschaffen werden mußte. Also wurde die Rückseite des Mini-atx-Gehäuses von Nieten befreit und das Gitter verwendet. Dazu mußte fast die ganze Seitenwand des Koffers weichen, um Platz zu schaffen. Gesagt getan. Das Glück blieb mir hold und so paßte das Gitter perfekt in das neue Gehäuse hinein. (Abgesehen von einigen vorstehenden Kanten, die noch abgefeilt werden mußten.)

Das nächste Problem stand bevor: das Mainboard mußte, um nicht zu überhitzen, vom Boden gelöst bleiben. Also hieß es, jede Menge Löcher in die Bodenwand zu bohren und dort passende Spacer einzusetzen. Da diese jedoch zu kurz waren um das Board über den eingeklebten Schaumstoff zu heben, gingen wir dazu über, Kunststoff-Kabelführungen zu verwenden. Schließlich war das Board mit allen Adapterkarten verschraubt und wir konnten uns an den nächsten Teil wagen.

Die Stromversorgung stellte eine besondere Schwierigkeit dar. Das 235-Watt Netzteil aus dem alten Gehäuse paßte nur auf eine Weise neben die Laufwerke, die ja auch in der zweiten Hälfte Platz finden mußten: mit dem Lüfter und dem Netzanschluß nach hinten, also aus der Rückseite des Koffern hinaus. Also mußten wir dort auch Hand anlegen und Netzschalter wie -anschluß aus dem Gehäuse des Netzteils hinausführen. Die Belüftung allerdings mußten wir an der Stelle lassen.

Nachdem die Umbauten am Netzteil abgeschlossen waren, ging das Rätseln los, wie die Laufwerke montiert werden sollten. Die einzige brauchbare Idee war, den Käfig wiederum aus dem alten Gehäuse zu verwenden, wo man alle Geräte unterbringen konnte. Einfach war die Montage nicht, da ja zumindest das CD-Rom einen Weg ins Freie benötigte. das Diskettenlaufwerk sollte nur von innen erreichbar sein, da man den Deckel leicht öffnen kann, kein Problem. Nach einigen Änderungen an dem Käfig und den 3,5 -5.25`` Spacern paßten auch alle drei Laufwerke übereinander hinein und der Käfig konnte eingesetz werden.

Der letze Schritt beinhaltete etwas, das ich auf jeden Fall eingebaut haben wollte: eine rote Kaltlicht-Kathode, die den Innenraum beleuchtet. um den Effekt auch bei geschlossenem Deckel sehen zukönnen, brauchte ich zusätzlich eine Plexiglasscheibe, und dafür ein großes Loch im Deckel. Zusätzliche Luftlöcher mußten schließlich auch noch hinein, da der Koffer nicht für ausreichende Luftzirkulation gebaut ist. Also wurde in die Scheibe noch ein 80mm Lüfter eingebaut und eine (noch ungefilterte) Öffnung oberhalb des Netzteils, das seine Kühlluft nicht oder nur schwer aus dem Gehäuse ziehen konnte.

Schließlich wurden Netzschalter, Laufwerk- und Power-Led´s sowie der Schalter für die Kathode und der Netzanschluß auf eine frühere 5,25`` Laufwerksblende geklebt und neben dem 'Laufwerksschacht' eingebaut.

Fertig ist das 'Schmuckstück'.

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... und dann?

Völlig zufrieden bin ich nicht mit dem Ergebnis, aber bedenkt man die Materialien (Neumaterial für weniger als 30€; sonstiges gebraucht aus mehr als 5 jahren PC-Geschichte und 30 Jahren Elektriker-Berufsleben) und, daß es sich um einen ersten Versuch handelt, kann man nicht meckern.

Das nächste Projekt, welches sich allerdings bislang nur in Planung befindet, soll ein Remake werden, mit besseren Materialien, einem stärkeren Rechner und etwas mehr Know-How aus dem Bereich Casemodding. Das Gehäuse wird ein kompletter Eigenbau werden und selbst designt sein.

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Bilder

(Klick auf ein Bild öffnet es mit doppelter Auflösung)

Deckel geschlossen:

(1035x1384 418kB)

Deckel offen:

(1965x1794 786kB)

Seitenansicht mit den Anschlüssen (PC-Rückseite)

(2209x1041 544kB)

Seitenansicht mit Laufwerk, Schaltern und Stromanschluß:

(1740x791 335kB)